Alle Artikel zum Thema: Gaspreise

Der Fliesenhersteller Nordceram im Fischereihafen steckt in der Insolvenz. Große Hoffnungen setzen die Mitarbeiter auf die Gespräche mit Energieversorger SWB über günstigere Gaspreise. Mitte August sollte es wieder losgehen. Wie sieht es jetzt aus?

Auf dem Geestemünder Wochenmarkt wird Gunnar Geise oft angesprochen. Wie geht es weiter mit den Preisen für Gas und Strom? Sie kennen ihn aus der Nachbarschaft, wissen, dass er beim größten Energieversorger im Land Bremen, der SWB AG, das Sagen hat.

Stabiler Vorstand, zufriedenstellende Finanzlage, steigende Mitgliederzahl: Der Schützenverein Geestenseth stand bei seiner Jahreshauptversammlung gut da. Nur die steigenden Gaspreise bereiten dem Verein etwas Sorgen.

Den vielen Teilnehmern bei der Jahreshauptversammlung des Schützenvereins konnte ein gesunder Verein präsentiert werden. Denn der gesamte Vorstand, mit Ausnahme des 2. Schriftführers, wurde wiedergewählt.

Die Bundesregierung will bei Energiepreisen künftig genauer hinschauen, um Mitnahmeeffekte durch die Versorger zu verhindern. Das könnte auch EWE treffen, denn der Konzern will seine Preise im Januar erneut erhöhen. Schiebt der Bund den Riegel vor?

Niedersachsen hat nach der Landtagswahl am 9. Oktober in Windeseile eine neue, rot-grüne Landesregierung bekommen, die sich nun eilig daran macht, die ersten Wahlversprechen umzusetzen.

Die EWE muss nach eigenen Angaben den Strom- und Gaspreis in der Grundversorgung zum Januar anheben. Gründe seien der Kundenzuwachs und gestiegene Netzentgelte. Und: Die laut EWE weiter angespannte Marktlage sorge für hohe Beschaffungspreise.

So etwas hat Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil noch nicht gehört: Personalgewinnung der anderen Art, ein Energie-Darlehen für die Mitarbeiter. „Ich finde diesen Besuch sehr anregend“, sagt der Sozialdemokrat am Ende des Treffens.

Dass der Staat die Bürger bei steigenden Energiepreisen unterstützt, ist kein Almosen, sondern ein Rechtsanspruch, sagt Bremens grüne Sozialsenatorin.

Gerade erst hat der Energieversorger SWB die Gaspreise um 20 Prozent erhöht. Doch das dicke Ende kommt noch: Im kommenden Winter könnten erneut 30 Prozent dazu kommen, sagt Torsten Köhne, Chef des größten Gaslieferanten im Land Bremen.

Bis in den Sommer hinein wird sich am aktuellen Gaspreis zwar nichts ändern, aber „wegen der aktuell historisch hohen Beschaffungspreise an den Börsen sieht es so aus, dass wir unsere Erdgaspreise vor Beginn der nächsten Heizperiode erhöhen werden“, kündigt SWB-Sprecherin Angela Dittmer auf Nachfrage von NORD|ERLESEN an. Allerdings seien der genau Zeitpunkt und die Höhe im Moment noch völlig offen.

Die Ukraine mag geografisch weit entfernt liegen, dennoch gibt es eine direkte Verbindung auch ins Elbe-Weser-Dreieck: über die Gasversorgung. Auch deshalb kann es an der Wesermündung und im Landkreis Cuxhaven kaum jemanden kalt lassen, wie sich der dortige Konflikt mit Russland entwickelt. Derzeit sei die Versorgungssicherheit mit Erdgas gewährleistet, teilen SWB und EWE mit Blick auf diesen Winter mit.