Der Dirigent geht: Die Nachricht, dass Bremerhavens Generalmusikdirektor Marc Niemann das Philharmonische Orchester 2026 verlässt, löst Bedauern aus - und wirft Fragen auf. Gemunkel über Differenzen zwischen GMD, Intendanz und Orchester blubbert auf.
In ihrer wöchentlichen Kolumne „Meine Kulturwoche“ empfiehlt die NORDSEE-ZEITUNG Ausstellungen, Theaterproduktionen, Kino- und TV-Filme und andere Erlebnisse. In der Woche ab Pfingsten locken opulente Oper, leise Dichtertöne, große Schauspielkunst.
Der Bremerhavener Generalmusikdirektor Marc Niemann hat erneut eine seiner Ausgrabungen eingespielt: Werke des Schweizer Komponisten Hans Schaeuble (1906-1988) mit dem renommierten Sinfonietta Riga. Die Aufnahme ist jetzt erschienen.
„Das komponier’ ich wie Öl und Butterschmalz“, orakelt Richard Strauss 1909. Zwei Jahre drauf erlebt „Der Rosenkavalier“ in Dresden seine epochale Uraufführung. 113 Jahr später feiern stehende Ovationen eine Bremerhavener Premiere zum Hinschmelzen.
Reife Frau macht mit jungem Lover rum. Der ist gerade schockverliebt in die junge, reiche Braut des insolventen Barons „Ochs“. Der begrapscht den Jüngling, der sich als Deern verkleidet hat, was der Ochs im Suff nicht merkt. Verworren? Und wie. Oper!
Das hat Generalmusikdirektor Marc Niemann geärgert. Der Bundesverband für Berufsmusiker „Unisono“ kritisierte die Orchester. Diese benötigten immer mehr Aushilfsmusiker, würden ihnen aber viel zu wenig zahlen. So sieht es in Bremerhaven aus.
Händel: ausgewandert. Dvorak: ausgewandert. Orchester Bremerhaven: ausgewandert. Generalmusikdirektor Marc Niemann hat um Asyl gebeten - und das Auswandererhaus hat’s gewährt. In fremder Heimat startet am 9. Oktober eine Kooperation mit Knüller.