Moin

Wie eine Zimmerpflanze in mir globale Gedanken auslöste

Wir produzieren und konsumieren jeden Tag. Ist das noch gesund? Warum wir einfach mal entspannen sollten, wurde mir durch meine Zimmerpflanze bewusst.

Es war das lange Osterwochenende, als ich meine Eltern einen Besuch abstattete und dort leicht geschockt meine Wüstenpflanzen ansah. Bei einem vorherigen Umzug hatte ich sie bei ihnen auf der Fensterbank stehen lassen. Sie sahen verdurstet aus. Braun und abgestorben ließ der Bogenhanf seine grüne Pracht an den Seiten herunterhängen. Was war mit ihnen passiert?

Eine Wüstenpflanze, die so robust wächst, kaum Wasser benötigt und sommerliche Temperaturen verträgt, soll nun, nach knapp sechs bis acht Jahren, einfach so sein jähes Ende finden? So richtig glauben konnte ich es nicht.

Schnell fiel mir die viel zu feuchte Erde auf. Meine Eltern hatten es vermutlich zu gut gemeint. Manchmal bedarf es eben weniger als mehr.

Auch ich muss mich immer wieder daran erinnern, die gegebene Artikelgröße einzuhalten oder ganz einfach kürzere Sätze zu bilden. Das erhöht schließlich den Lesefluss.

„Das ist nur eine mikroökonomische Betrachtungsweise“, würde sicherlich mein ehemaliger Dozent der Volkswirtschaftslehre dazu sagen. „Makroökonomisch“ betrachtet, müssten wir eigentlich weg von unserem derzeitigen Konsumverhalten, das nicht wirklich zu unserem Lebenserhalt beiträgt.

Dies müssen wir uns hinsichtlich des Klimawandels immer wieder bewusst machen. Das Klimahaus in Bremerhaven benennt an einer Stelle zwei Emissionsszenarien, die eintreten könnten. Bewusste Anstrengungen zum Klimaschutz blieben in den Szenarien unberücksichtigt.

Das eine Szenario stellt eine Zukunft dar, in dem die Menschen im Prinzip so weitermachen wie bislang. Die Emissionen würden bis zum Jahr 2100 zu einer Erwärmung von 2,0 bis 5,4 Grad Celsius führen. Wenn wir uns hingegen den technologischen Fortschritt stets zunutze machen würden, könnten die Unterschiede nach dem zweiten Szenario immer geringer werden. Der globale Temperaturanstieg könnte dann bis zum Jahr 2100 bei 1,1 bis 2,9 Grad Celsius liegen.

Künstliche Intelligenz könnte uns also dabei helfen, den Klimawandel auszubremsen. Wir sollten sie stärker ausbauen, statt den technischen Fortschritt zu reglementieren. Wenn es eine KI gäbe, die meinen Bogenhanf richtig gießt, die - nach dem Weniger-ist-mehr-Prinzip - die Wasserabgabe richtig steuert, könnte es auch eine KI geben, die dabei hilft, den Regenwald in Balance zu bringen.

Stefan Alexander Hippler

Reporter

Stefan Hippler wurde in Gelsenkirchen-Buer geboren. Als gelernter Hotelfachmann folgten verschiedene Positionen in der Hotellerie. Nach einem TV-Volontariat im Emsland und einer Anstellung als Redakteur, zog es ihn wieder an die Küste.

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