NGG-Geschäftsführer Steffen Lübbert würde nicht wetten, dass es 2030 noch ein vergleichbares Sortiment und frische Sonntagsbrötchen geben wird wie heute. Verantwortlich dafür seien die Ausbildungsbedingungen im Bäckerhandwerk, wie es in einer Mitteilung der NGG heißt. „Die Azubis in Bäckereien rangieren bei der Vergütung im unteren Drittel aller Ausbildungsberufe. Bei der Abbrecherquote dagegen sind sie im Spitzenfeld“, so Lübbert. Das Bäckerhandwerk müsse dem Nachwuchs mehr bieten. „Mit 680 Euro im ersten und 885 Euro im dritten Ausbildungsjahr kann man junge Menschen weder in die Backstube noch an die Verkaufstheke locken.“ Mit so wenig Geld komme keiner klar.
Die Zahl der Bäckerei-Azubis sei bereits rapide gesunken: In den 22 Bäckereien und 8 Verkaufsfilialen im Landkreis gab es im Herbst vergangenen Jahres noch 38 Auszubildende. Im Herbst 2013 waren es laut NGG noch 84 Azubis in der Herstellung und im Verkauf. Die NGG Lüneburg beruft sich dabei auf Zahlen der Arbeitsagentur.
Die Ausbildung muss attraktiver werden. „Und das geht vor allem auch übers Geld“, sagt Lübbert. Zusätzlich fordert die NGG ein „Ausbildungs-Ticket“, um die Azubis mobil zu machen. Es komme jetzt darauf an, dass das Bäckerhandwerk im Landkreis Druck auf den eigenen Innungsverband mache. (pm/bal)