Niedersachsen

Menschen in Niedersachsen sorgen sich um die Bildungspolitik

Die Menschen in Niedersachsen sorgen sich um die Bildungspolitik in ihrem Bundesland. Dem aktuellen „Niedersachsen Check“ zufolge glauben 86 Prozent nicht, dass es der Landesregierung gelingt, den Lehrkräftemangel in den Griff zu bekommen.

Bildungspolitik

Der „Niedersachsen Check“ zeigt: Die Niedersachsen sind unzufrieden mit der aktuellen Bildungspolitik in ihrem Bundesland. Foto: dpa/Schnibbe

Insgesamt sagen nur 13 Prozent der Befragten, sie sind mit der Schulpolitik zufrieden. 69 Prozent sind dagegen weniger oder gar nicht zufrieden mit der aktuellen Bildungspolitik, wie der „Niedersachsen Check“, einem gemeinsamen Projekt von 43 Zeitungen in Niedersachsen, an dem auch unser Medienhaus beteiligt ist, zeigt. Auf die Frage nach den wichtigsten Problemen im Land wurde die Bildungspolitik mit 27 Prozent der Befragten am häufigsten genannt, im September waren es lediglich 16 Prozent.

Inflation nicht mehr das größte Problem der Befragten

Damals nannten noch 44 Prozent der befragten Wahlberechtigten die Inflation und die steigenden Preise als wichtigstes Problem. Dieser Wert sank im aktuellen „Niedersachsen Check“ auf nunmehr 25 Prozent.

Erst vor kurzem hatte Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) bekanntgegeben, dass die Unterrichtsversorgung an den niedersächsischen Schulen auf den niedrigsten Wert seit Beginn der Statistik vor 20 Jahren gesunken ist. Der aus dem Verhältnis von Schülern und Lehrerstunden ermittelte Wert lag demnach zum Stichtag 8. September 2022 bei 96,3 Prozent (Vorjahr: 97,4 Prozent).

Ab 2026 Anspruch auf Ganztagsplatz in Grundschulen

Ein weiteres großes Problem sehen die Befragten darin, bis 2026 genügend Erzieherinnen und Erzieher für die Nachmittagsbetreuung zu finden. Ab diesem Zeitpunkt gibt es an allen Grundschulen einen Rechtsanspruch auf einen Ganztagsplatz. Gerade einmal 4 Prozent der Befragten glauben, dass es der rot-grünen Landesregierung gelingen wird, ausreichend Erzieherinnen und Erzieher an den Schulen einzusetzen. Eine überwältigende Mehrheit von 91 Prozent glaubt dies hingegen nicht.

Auf Skepsis stößt im „Niedersachsen Check“ der Vorschlag des Kultusministeriums, Schulen den Verzicht auf Noten zu ermöglichen. Stattdessen sollen andere Bewertungsformen für die Beurteilung der Schülerinnen und Schüler angewendet werden. Nur 26 Prozent der Befragten finden diese Idee gut, rund zwei Drittel (67 Prozent) finden den Vorschlag nicht gut.

Befragte sehen Energieversorgung und Migration problematisch

Neben der Sorge um die Bildung und der gestiegenen Preise und Inflation gaben die Befragten die Themen Energieversorgung (19 Prozent), Migration und Flüchtlinge (19 Prozent), Klima- und Umweltschutz (14 Prozent) und die Verkehrsversorgung als wichtigste Probleme in Niedersachsen an.

Nach den Erwartungen an die nun seit 100 Tagen regierende Koalition aus SPD und Grünen gefragt, glaubt nur knapp ein Viertel (23 Prozent), dass Rot-Grün Niedersachsen besser regieren wird als die bisherige Koalition aus SPD und CDU.

Niedersachsen-Check – Februar 2023

Quelle: Eine Umfrage niedersächsischer Tageszeitungen

Niedersachsen Check

Im Auftrag niedersächsischer Tageszeitungen hat das Meinungsforschungsinstitut Forsa - Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH einen repräsentativen Querschnitt der niedersächsischen Bevölkerung ab 18 Jahre befragt. In der Zeit vom 1. bis 8. Februar 2023 wurden 2.007 wahlberechtigte Bürgerinnen und Bürger interviewt. Forsa gehört zu den renommiertesten Umfrageinstituten, auf dessen Expertise Regierungschefs, Ministerien, Medien und Unternehmen zurückgreifen. Die am „Niedersachsen Check“ beteiligten 43 Zeitungstitel haben eine tägliche gedruckte Auflage in Höhe von rund 790.000 Exemplaren. Die durchschnittliche wöchentliche Gesamtreichweite der gedruckten wie digitalen Gesamtausgaben im Verbreitungsgebiet dieser Titel hat eine Höhe von rund 2,9 Millionen Leserinnen und Lesern (ma 2021 Intermedia PLuS).

Marcus Kretzner

Channel-Manager Print

Marcus Kretzner, Jahrgang 1975, ist seit 1992 bei der NORDSEE-ZEITUNG. Damals lernte er den Beruf des Schriftsetzers. Nach einem Volontariat ist der Eishockeyfan seit 2013 als Redakteur bei der NZ tätig, und hat aktuell als News-Manager das überregionale Geschehen im Blick.

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