Alle Artikel zum Thema: Autismus

„Auch ohne Arian zu kennen, sein Verschwinden belastet, ich kann das nicht ausschalten, ich fiebere mit.“ Dr. Anas Nashef leitet das Autismus-Therapiezentrum Bremerhaven, begleitete hunderte Betroffene. „Ich gebe die Hoffnung für Arian nicht auf.“

Der sechsjährige Arian Arnold ist immer noch verschwunden. Die Sucharbeiten konzentrieren sich seit gestern auf den Bereich der Oste in nördlicher Richtung. Fußspuren in diesem Bereich deuten darauf hin, dass Arian dort gewesen sein könnte.

Hunderte Einsatzkräfte suchen seit Montagabend nach dem sechsjährigen Arian Arnold aus Elm. Seit seinem Verschwinden am Montag um 19.30 Uhr fehlte von dem Jungen bis zum Redaktionsschluss gestern Abend jede Spur.

Ein Geschäft dreht auf leise: Edeka Cord führt als einziger Supermarkt in Bremerhaven die „stille Stunde“ ein. Solch eine Aktion soll Menschen helfen, die Lärm und Trubel beim Einkaufen nicht gut vertragen. Das steckt hinter der „stille Stunde“.

Viel mehr Neuerungen gehen fast gar nicht. Die Autismus-Ambulanz der Lebenshilfe Bremervörde/Zeven kann sich in der ersten Jahreshälfte über Langeweile wahrlich nicht beschweren: neue Strukturen, eine neue Teamzusammensetzung und neue Räumlichkeiten.

Um die Überwindung eigener Grenzen und den Mut zur Veränderung geht es in „Die Tanzstunde“, dem neuen Stück des Piccolo Teatro in der „Alten Bürger“, dessen Premiere beim Publikum aufs Allerbeste ankam.

Es geht um ein ungleiches Paar: „Die Tanzstunde“, eine amüsante und berührende Komödie von Mark St. Germain, feiert kommende Woche im Piccolo Teatro Premiere. In die Vorbereitung war ein Experte des Autismus-Therapiezentrums Bremerhaven eingebunden.

Die Volksbank verhilft dem Autismus-Therapiezentrum zu mehr Mobilität.

Seit einem Jahr kooperiert das Autismus-Therapie-Zentrum (ATZ) vertraglich mit der Paula-Modersohn-Schule - und das erfolgreich. Beide Einrichtungen konnten dabei viel voneinander lernen - zum Wohle der Schüler.

Anfang des Jahres ist das Therapiezentrum die Börne in neue, moderne und größere Räumlichkeiten gezogen. Der Umzug innerhalb von Zeven bietet neue Möglichkeiten. Welche das sind, erzählt Standortleiterin Jacqueline Klee.

Weil sich Landkreis und Fahrdienst um das Geld für die Begleitperson streiten, herrschte bei Familie Borchardt aus Beverstedt lange Unklarheit, wie ihr autistischer Sohn Jaron (11) zur Schule kommen soll. Jetzt wurde eine Lösung gefunden – zum Nachteil der Kinder, findet Mutter Sabrina.

Das Erste, das man von Frank Fahr sieht, ist „Adi“. Der flauschige, weiß-braune Begleithund geht voran, wenn der Ostfriese auf Wandertour ist. „Adi“ ist sein Begleithund, er beschnüffelt und bewertet die Menschen, darauf verlässt sich sein Herrchen. „Das Fiepen eines Kaninchen höre ich aber immer noch vor ihm“, erklärt Frank Fahr lachend. Besser hören als ein Hund? Das kann er, weil er Asperger-Autist ist. Auf seinen Wandertouren will er Nicht-Autisten sein „Universum“ näher bringen und erklären, warum unser Alltag für ihn immer eine Fremdsprache sein wird. Sein Weg führte in auch durchs Cuxland und die Seestadt Bremerhaven.

Mein mir bis dato unbekannter Gesprächspartner hat sofort gesehen, dass ich Rückenprobleme habe. Bevor ich merkte, dass ich einen Sonnenbrand bekomme, hat er unser Gespräch in den Schatten verlegt und mir ein Eis aus dem Kiosk mitgebracht. Mich zum Lachen gebracht. Mein Gesprächspartner ist Autist. Die Begegnung macht deutlich, dass das Spektrum der Krankheit weit ist und jeder, der das Wort „Autist“ abwertend benutzt, sich schämen muss. Das Treffen hat auch gezeigt, dass unser „normaler“ Alltag für Menschen aus dem autistischen Spektrum fremd, quälend und vom Ziel einer inklusiven Gesellschaft weit entfernt ist. Ein erster Schritt wäre, dass Begleithunde wie „Adi“ die gleichen Rechte wie Blindenhunde haben. Und Autisten wie Frank Fahr systematisch Schulen und Arbeitgeber zu Fragen des Autismus beraten könnten. Weil uns unbedeutend erscheinende Veränderungen für den Autisten eine ganze Welt ausmachen können.

Ein gutes, selbstbestimmtes Leben wünschen sich alle Eltern für ihre Kinder. Das Ehepaar Nauck, das in der Samtgemeinde Zeven lebt, macht da keine Ausnahme. Nur hat es den Eindruck, dass man es ihrem autistischen Sohn unnötig schwer macht. Und nicht nur ihm.