Neulich bei einem Elternabend meiner Tochter: Es ging um ihre erste Klassenfahrt in der vierten Klasse. Eigentlich ein schöne Veranstaltung für Mama und Papa. Als es aber darum ging, was die Eltern alles an Papier einreichen müssen, damit ihr Liebster oder ihre Liebste für fünf Tage außerhäuslich ist, stieg der Nervfaktor. Man muss einen Gesundheitsbogen ausfüllen - über mehrere Seiten. Hat Ihr Kind Allergien? Nimmt es Medikamente? Wenn ja, welche? Dürfen die Lehrer sie verabreichen? Dürfen die Lehrer Zecken entfernen? Und, und, und. Ich weiß, die Zeiten von heute sind anders als in meiner Schulzeit. Damals hat man nicht aus jeder Mücke einen Elefanten gemacht. Und viel Schlimmes ist dort nicht passiert. Fehlt nur noch, dass man bald für Klassenfahrten eigene Versicherungen abschließen muss. Sicherheit geht vor, keine Frage. Und wenn ein Kind vorerkrankt ist oder einige Lebensmittel nicht verträgt, ist Sorgfalt oberstes Gebot. Aber gleich einen ausufernden Fragenkatalog zusammenzustellen für alle Eventualitäten finde ich übertrieben. Absichern heißt das Stichwort. Wenn denn doch mal etwas Unschönes auf der Klassenfahrt geschehen sollte, kann die Schule beziehungsweise die Behörde immer darauf verweisen, dass die Eltern dies und jenes unterschrieben hätten. Wir wollen heutzutage halt alles und jedes bis ins kleinste Detail regeln. Dieser Elternabend war ein Spiegelbild der Gesellschaft.