Bei uns wird er mindestens jeden zweiten Tag gefeiert, im Sommer manchmal sogar mehrmals am Tag. Wobei Feiern eigentlich nicht das richtige Wort ist. Er wird eher notgedrungen begangen. Die Rede ist vom „Tag des Wäscheaufhängens“, der heute auf dem Kalenderblatt steht. Mit Kleinkind sind die Wäscheberge eine der berühmten Endlosschleifen. Frei nach Sepp Herberger: „Nach dem Waschen ist vor dem Waschen.“ Zum Glück haben wir bei uns zu Hause die Möglichkeit, unsere Wäsche draußen aufzuhängen. Spart Platz und Energie und bei dem fast immer herrschenden Wind an der Wremer Küste ist die Wäsche ratzfatz trocken. Wenn nicht gerade April ist. Denn kann es passieren, dass ich gerade noch bei strahlendem Sonnenschein und keiner Wolke am Himmel die Wäsche auf der Leine platziert habe, um nur Minuten später wieder panisch herauszueilen, um sie wieder einzusammeln. Weil der Himmel plötzlich tiefschwarz ist und heftigste Regenschauer versuchen, die Wäsche doch noch einmal auf ihre Art zu waschen. Deshalb erschließt sich mir die Wahl des 19. Aprils als Datums für den „Tag des Wäscheaufhängens“, der gerade das Trocknen der Wäsche auf der Leine hochleben lassen soll, nicht wirklich. Aber Sinn muss im Leben - oder bei kuriosen Feiertagen - ja nicht immer alles machen.
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