Alle Artikel zum Thema: Offshore

Die Sabotage an den Nord-Stream-Pipelines 2022 war die öffentlichkeitswirksamste, aber nicht die einzige ihrer Art. Die Offshore-Branche sieht ihre kritische Infrastruktur in Gefahr. Und ruft um Hilfe.

Bei Steelwind in Blexen brummt das Geschäft: In diesen Tagen hat das Unternehmen das 100. in diesem Jahr gefertigte Monopile ausgeliefert. Das Windrad-Fundament ist für ein amerikanisches Projekt bestimmt. Das sagt die Geschäftsführung.

Bei Steelwind in Blexen fand am Freitag ein Offshore-Kongress statt. Dabei wurde Folgendes festgestellt: Um auf See die Ausbauziele erreichen zu können, sind erhebliche Investitionen in zusätzliche Produktionskapazitäten nötig. Und damit nicht genug.

Um Hafenausbau wird es am kommenden Montag in einer öffentlichen Anhörung des Verkehrsausschusses des Deutschen Bundestages gehen. „Hafenstandort Deutschland stärken“, lautet das Motto der kommenden Sitzung.

Drohnen können im Offshore-Einsatz eine große Hilfe sein. Dafür müssen aber noch Forschungen betrieben werden. Das Fraunhofer Institut schafft in Cuxhaven einen Campus, wo genau das geschehen soll - dort wird an mehreren Forschungsfeldern gearbeitet.

Wirtschaftsminister Robert Habeck ist pünktlich. Dabei hieß es gerade noch, dass der Grünen-Politiker 20 Minuten später im Cuxhavener Werk von Siemens Gamesa eintreffen würde. Doch Habeck kommt mit Rückenwind. Und einem ehrgeizigen Ziel.

Die Arbeit von Ärztinnen und Ärzten auf Schiffen ist bei einem Notfall keine leichte Sache - da müssen alle Bescheid wissen und Hand in Hand arbeiten. Wie das klappen kann, lässt sich auch an Land üben - bei einem speziellen Angebot der Johanniter.

Schon wieder hat Steelwind einen neuen Großauftrag unter Dach und Fach. Der Blexer Hersteller von Fundamenten für Offshore-Windkraftanlagen baut 76 Monopiles für den polnischen Windpark Baltic Power. Die Produktion soll im März 2024 beginnen.

Die industrielle Produktion gilt immer noch als Männerdomäne. Aber im Offshore-Werk von Siemens Gamesa in Cuxhaven ändert sich das zunehmend. Die Frauen kommen, und sie sind ausdrücklich erwünscht - in der Produktion und in allen Unternehmensbereichen.

Ein wichtiger Zwischenschritt wurde jetzt im Offshore-Windpark Arcadis Ost 1 von Parkwind in der Ostsee vor Rügen erreicht: Es wurde das Letzte von insgesamt 28 XXL-Fundamenten installiert. Steelwind hat die Monopiles für diesen Windpark gebaut.

Seit die „REM Energy“ im Einsatz ist, können Off-Shore-Servicetechniker von Siemens Gamesa zur Arbeit laufen. Vom Schiff aufs Windrad. Mitten in der Nordsee. Alle 14 Tage macht das Schiff, das noch mehr Innovation zu bieten hat, in Bremerhaven fest.

Die Dillinger Hütte setzt weiter auf Offshorewind. Der Aufsichtsrat des saarländischen Stahlkonzerns hat dem Vorschlag des Vorstandszugestimmt, 56,5 Millionen Euro einerseits in den Ausbau der Produktion vonsuperschweren Blechen bei Dillinger (Dillingen) zu investieren und andererseits in die Fertigung von Windturmfundamenten, sogenannten Monopiles, bei derDillinger-Tochter Steelwind Nordenham.

Das Geschäft wird kommen. Irgendwann werden die Offshore-Windparks abgebaut und an Land gebracht werden müssen: Das ist so Vorschrift. Bremerhaven möchte als Hafenstandort von Rückbau und Recycling partizipieren. „Wir sind zuversichtlich, dass Bremerhaven davon profitieren kann“, sagt Annette Schimmel.

Noch erlebt die deutsche Offshore-Windindustrie „ein Hungerjahr“. Doch die Ausbauziele von Deutschland, aber auch von anderen europäischen Ländern sind ehrgeizig. Jeder möchte profitieren, am besten entlang der ganzen Kette: von der Forschung über die Produktion bis hin zum Recycling der riesigen Windräder. Doch am Ende geht es auch um qualifizierte Arbeitskräfte, hieß es bei der Windforce-Konferenz im Fischereihafen.

Die Klimakrise drängt: Bringt die Offshore-Windindustrie doch noch Arbeit nach Bremerhaven? Neue Hoffnung keimt auf. Doch da ist noch die Sache mit dem Offshore-Terminal (OTB).

Fischereihafen. Durch die Wasserstoff-Technologie sollen eines Tages auch in Bremerhaven Arbeitsplätze entstehen. Für die ersten Forscher ist diese Idee bereits wahr geworden. Ingenieure des Fraunhofer-Instituts IWES im Fischereihafen arbeiten nicht nur an einem Elektrolyseur-Testfeld, sondern sie sind auch an dem großen Forschungsprojekt H2 Mare beteiligt.

Aus der Luft sehen sie aus wie Teile eines Spielzeugbausatzes; vom Boden aus betrachtet wirken sie wie riesige Hallen: Tatsächlich handelt es sich um Maschinenhäuser für Offshore Windanlagen, die im Hafen, der direkt an das Werk von Siemens Gamesa in Cuxhaven angrenzt, auf den Weitertransport mit Spezialschiffen warten. Produktionsprobleme infolge der aktuellen Pandemielage gibt es im Werk keine. Dafür tut das Unternehmen aber auch einiges.

Auf einem Baggersee bei Hymendorf in der Stadt Geestland wird gerade die Zukunft der Windenergie getestet: Auf einer schwimmenden Plattform drehen sich dort zwei Rotoren – ein Prototyp namens Nezzy². Wenn diese Technologie marktreif ist, müssen Offshore-Windkraftanlagen nicht mehr auf stabilen Podesten fest mit dem Meeresboden verbunden sein, sondern treiben auf der Wasseroberfläche, lediglich festgehalten mit einem – natürlich sehr stabilen – Anker. Das ist nicht nur billiger, sondern schont auch die Natur.

Könnte eine schlanke Version des Offshore-Terminals die Naturschützer von ihrer Klage abbringen? Ein „OTB light“ mit weniger Flächenverbrauch? In den vergangenen Wochen kursierte das Gerücht, die Naturschützer selbst hätten die Idee von einem Hafenbecken hinter dem Deich auf dem ehemaligen Flugplatzgelände als Alternative skizziert. So könnte die Betonierung des Watts vermieden werden. Aber die Naturschützer dementieren.

Im Windpark „Deutsche Bucht“, der sich 95 Kilometer vor der Emsmündung im Bau befindet, speist die erste Turbine seit ein paar Tagen Strom ins Netz ein. Insgesamt stehen mittlerweile rund 1350 Windräder vor den deutschen Küsten, doch für die kommenden Jahre droht der Branche eine Flaute.

Weil sich die rot-grün-rote Koalition nicht zu einem klaren Bekenntnis für den Offshore-Terminal Bremerhaven durchringen wollte, springt Hamburg ein. Die dortige SPD-Fraktion will einen Offshore-Terminal nun im Hamburger Hafen umsetzen. Die Wirtschaft im Land Bremen warnt: „Offshore ist ein Zukunftsthema“, heißt es in der Handelskammer.